Am 18. September 2022 hatten wir, Celina, Elina und Lenja (selbst die Prüfer waren überfordert mit unseren Namen), unsere Prüfung zum 1. Dan. Nach einer langen Vorbereitungszeit im Sommer konnten wir endlich zeigen, was wir draufhaben. Am Samstagmorgen mussten wir alle um 9 Uhr aufstehen (viel zu früh), um pünktlich um 12 Uhr in Ingolstadt zu sein. Dort sollte nämlich um 13 Uhr die Prüfung starten. Nach einer qualvollen Stunde, die neben Aufwärmen, Dehnen und Wiederholen auch von diversem panischem Hin- und Herlaufen und großer Aufregung geprägt war, ging es los. Die Prüfer Fritz Oblinger (9. Dan!), Josef Ries (7. Dan) und Jürgen Kraus (5. Dan) sagten, sie möchten zuerst uns fertig machen, bevor die anderen Prüflinge dran seien. "Fertig machen" - kann man nun so oder so verstehen. Aber wir sind später alle heil aus der Halle getreten.
Schnell stellte sich heraus, dass die vorherige Panik völlig unbegründet war. Das Prüfer-Trio war total sympathisch. Wir zeigten zunächst unser Kihon und anschließend die beiden Katas Jion und Kanku-Dai. Zum Schluss war Bunkai dran, in welchem wir die Kata praktisch anwenden konnten und realitätsnah am Partner zeigen, wie man sich am besten verteidigt. Am Ende, stellten wir uns in einer Reihe auf, während die Prüfer unsere Urkunden vorbereiteten. Während die Anspannung langsam von uns abfiel, huschte dem einen oder anderen schon ein erleichtertes Lächeln über das Gesicht. Nach viel Lob, auch an unseren Trainer Foschy, haben wir drei endlich unsere Urkunden bekommen.
Kurz darauf wurden uns von unseren Vätern die lang ersehnten Schwarzgurte überreicht, die für das anstehende Fotoshooting nicht fehlen durften. Foschy hatte noch ein Extra-Geschenk für uns - japanische Schlappen, die nach 100 Jahren zu einem Monster würden. Eine tolle Überraschung! Tausende Fotos später, ging es zum Essen. Müde, stolz und überglücklich machten wir uns danach auf den Heimweg.
Als frisch gebackener Meister, möchte ich euch noch ein paar wichtige Tipps zum Schwarzgurt auf euren Karateweg mitgeben.
1. Tipp: Durchhaltevermögen
Bleibt immer dran, auch wenn ihr mal wenig oder keine Motivation habt. Mich musste mein Papa mehrmals zum Training zwingen und ich sag‘s euch, das war‘s wert und dafür bin ich dankbar.
2. Tipp: Disziplin
Konzentriert Euch im Training und macht richtig mit, dann freut sich Foschy und ihr werdet schnell Fortschritte machen.
3. Tipp: Ehrgeiz
Gerade in der Vorbereitungsphase müsst ihr dranbleiben. Habt das Ziel vor Augen und achtet darauf, wie ihr euch von Training zu Training verbessert.
4. Tipp: Selbstbewusstsein
Seid Euch bewusst, was Ihr könnt und hört auf zu zweifeln. Auch ich hatte Panik vor den Prüfungen, doch letztendlich war es gar nicht schlimm, weil wir immer gut vorbereitet waren. Es macht schon viel aus, den Kata-Namen überzeugend zu sagen.
5. Tipp: Spaß
Habt Spaß daran, was Ihr macht. Ihr macht das alles für euch. Das tut gut und gleichzeitig lernt Ihr euch zu verteidigen und trefft neue Leute.
6. Tipp: Kraft
Macht den ersten Gedan Barai immer mit Kiai, das macht Eindruck und gefällt Foschy und den Prüfern.
Wenn Ihr alle diese Schritte befolgt, so wird aus euch später wohl auch ein Schwarzgurt werden.
Bei Fragen und Nebenwirkungen, wendet euch bitte an euren Trainer oder an Celina, Elina oder Lenja :)