Was ergibt Schweiß, Spaß, Neugier, Horizonterweiterung und Engagement in jeglicher Hinsicht? Na klar, einen weiteren Budo-Tag der Kampfsportabteilungen des VfL-Ulm/Neu-Ulm.
Genaugenommen war es dieses Jahr schon der fünfte. Und nicht nur das war ein Grund zum Feiern, sondern auch die erstmalige Einführung einer Teilnahme-Gebühr. Aber wieso sollte uns diese so erfreuen? Ganz einfach: die Einnahmen wurden komplett an die Organisation „Weißer Ring“ in Ulm gespendet, die sich um Opfer von Gewalttaten und/ oder -verbrechen kümmert.
Wir Kampfsportler fühlen uns mit diesem Thema verständlicherweise sehr verbunden, da aus diesem Grund viele als Prävention ihren Kampfsport begonnen haben. Deshalb waren wir der Ansicht diese lobenswerte und auch ehrenamtliche Organisation, welche uns zugesichert hat, dass die Spende allein den Bedürftigen zugute kommt, zu unterstützen und sind froh darüber, dass wir von den Teilnehmern eine äußerst positive Resonanz erhalten haben und somit einen beträchtlichen Betrag spenden konnten.
Wer nun als Laie mit dem Begriff „Budo-Tag“ nichts anfangen kann, dem soll geholfen werden.
„Budo“ ist der Oberbegriff für die alle japanischen Kampfkünste, von denen bei uns an diesem Tag Karate, Aikido, Jiu Jitsu und Stock- bzw. Schwertkampf praktiziert werden.
Den Anfang macht aber zunächst ein Aufwärmtraining, das dieses Jahr aus drei Teilen bestand. Zum Einen aus Ausweichübungen, bei denen man sich der Hilfe halbierter Poolnudeln bediente und diese letztendlich auch zu Star Wars-ähnlichen Kämpfen für die Reaktionsfähigkeit nutzte. Zum Anderen ein kleines Krafttraining, bei dem wir gefühlte 15 min alle Gliedmaßen bäuchlings von uns gestreckt hielten, ohne den Boden zu berühren. Anschließend folgten noch ein paar Bahnen munteres Rollen, um für das spätere Aikido-Training gewappnet zu sein.
Es schloss sich nun das Karate an. Hierbei drehte sich die Einheit um eine Meister-Kata, einer bestimmten Abfolge von Techniken, und deren Anwendung. Nachdem man die Kata erfolgreich erlernt hatte, machte man sich in kleinen Grüppchen an die Anwendung der Techniken, die zur Verteidigung, aber auch zum Angriff dienen. Zum Abschluss gab es noch ein kurzes Pratzentraining, das heißt, jeder konnte testen und ausprobieren, wie die eigenen Techniken mit Kontakt funktionieren, ob sie effektiv und kräftig genug sind.
Es folgte nun Aikido, welches viel mit Rollen und dem „Weiterleiten“ des Partners zu tun hatte. Wir praktizierten nun einige Übungsformen des Aikido, bei denen wir immer darauf bedacht waren uns die Kraft des Gegners zu Nutzen zu machen und ihn möglichst zum Boden zu führen. Bei dem daraus resultierenden Abrollen konnte man anhand der Geräuschkulisse deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Kampfsportarten heraushören. Die Karatekas hatten ziemlich bald den Spitznamen „Kartoffelsäcke“ weg.
Die nächste Trainingseinheit beinhaltete Jiu Jitsu. Es wurden allerlei Hebel geübt, die einem durch Fixierung des Gegners mehr Handlungsfreiheit verschafften. Außenstehende erkannten meist nicht viel mehr als verknotete Haufen auf Matten, die hin und wieder schmerzverzerrte Gesichter oder Freude und Spaß zur Schau stellten.
Abschließend konnte man sich im Stock- oder Schwertkampf versuchen bzw weiterbilden.
Nach einer erleichternden Dusche grillte man bei einem längeren, gemütlichen und sehr amüsanten Beisammensein im Freien und ließ einen anstrengenden, aber lehrreichen Trainingstag ausklingen.
Wir freuen uns über einen gelungenen Budo-Tag und möchten uns bei allen für die tolle Atmosphäre und der Unterstützung unserer Spendenaktion bedanken!